Alle Gesundheitstipps sind zu Ihrer Information gedacht.
Bitte bedenken Sie Ihre eigene Situation, bevor Sie einer der Empfehlungen folgen.
Eine Gewährleistung oder Haftung muss ich natürlich ablehnen!
Handelsnamen nenne ich nur soweit nötig, ohne irgendeine Form von Vergütung dafür erhalten zu haben.
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Gesundheitsorientiertes Ausdauertraining
Aufgrund meiner eigenen Erfahrung empfehle ich:
Täglich 20 Minuten Training mit einem
Puls von 180/190 minus Lebensalter ! |
Diese Vorgabe erfordert 45 Minuten tägliche Zeit, da Stretchübungen notwendig sind und man so sehr schwitzt, dass man unbedingt danach duschen muss. Aber diese Zeit lohnt sich, das kann ich Ihnen versichern!
Lange Zeit war ich geradezu stolz auf meine Unsportlichkeit. Doch nach meinem ersten Hexenschuss begann ich mit einem reinen Krafttraining, zweimal pro Woche. Abgesehen davon, dass meine Rücken-, und Nackenbeschwerden dadurch sehr deutlich
nachließen, stellte ich fest, dass sich auch mein Ruhepuls veränderte und geringere Werte annahm. Das motivierte mich, auch ein Ausdauertraining aufzunehmen.
Mein Vorgehen möchte ich in vier ganz kurzen Kapiteln darstellen:
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Auswahl einer Trainingsmethode:
(man muss etwas tun, aber was ?)
Zeit: Um eine positive Wirkung auf die Kreislauffunktion zu erzielen, muss mindestens 2-3x pro Woche jeweils 45 bis 60 Minuten oder täglich 10 Minuten trainiert werden. Wünschenswert ist etwas mehr, z.B. wird allgemein 30 Minuten Laufen (=Joggen) pro Tag empfohlen.
Mein Krafttraining nimmt bereits 2 x 1,5 Stunden pro Woche in Anspruch. Damit kam nur ein kurzes Training an den 5 anderen Wochentagen in Frage. Als Kompromiss entschied ich mich, 20 Minuten Trainingszeit an diesen 5 Tagen anzustreben.
Sportart: Verschiedene Sportarten kommen für ein Ausdauertraining als Alternative zu einem Gerätetraining (Fahrradergometer, Laufband, Crosstrainer etc.) in Frage, insbesondere Radfahren, Walking, Joggen und Schwimmen.
Aufgrund des vorgegebenen Zeitrahmens wäre allenfalls Joggen eine Alternative zu einem Gerätetraining. Ich bin aber noch nie gerne gelaufen.
Bei einem Tagesbesuch in einem Fitnessstudio stellte ich zwei Dinge fest: mein Training sollte zu Hause machbar sein, sonst würde es mich zuviel Zeit kosten. Zum zweiten testete ich ausgiebig verschiedene Geräte und konnte mich so für ein Fahrradergometer
entscheiden
Meiner Meinung nach bietet ein Fahrradergometer folgende
Vorteile: Die Belastung ist sehr gut zu regeln und man kann mit geringer Anstrengung beginnen,
der Bewegungsablauf schont die Gelenke, es ist eigentlich kaum etwas verkehrt zu machen (im Gegensatz zum Joggen),
das Training ist unabhängig von Wetterbedingungen.
Nachteil: Das Ergometertraining ist schon eine sture Angelegenheit. Probieren Sie auf jeden Fall erst aus, ob es Ihnen persönlich liegt, bevor Sie viel Geld für ein Gerät ausgeben.
(Wenn für Sie im Sinne Claudels "Ordnung die Lust der Vernunft" ist, dann wären Sie nicht nur für ein Ergometertraining sondern auch für den Apothekerberuf geeignet!)
Intensität: Die Trainingsbelastung ist von der gewählten Sportart abhängig. Für das Fahrradergometer gilt, dass die Belastung, d.h. der Tretwiderstand, so gewählt wird, dass der Puls bei einem Wert von
180/190 minus Lebensalter liegt.
Trainingsdauer und Belastung sollten nicht gleichzeitig erhöht werden!
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Anschaffung eines Ergometers
Tatsächlich gibt es einen Unterschied zwischen Ergometern und Hometrainern. Ergometer ermöglichen ein elektronisch über den Puls gesteuertes Training und ermitteln Ihre Leistung in Watt, benötigen daher an ihrem Standort eine Stromversorgung. Ergometer sind wesentlich teurer als Hometrainer, lohnen sich aber trotzdem auf jeden Fall für ein wirklich ernsthaftes Training.
Ich entschied mich allerdings für einen Hometrainer, weil der einzig mögliche Standort in meiner Wohnung keine Stromversorgung bietet. Diese Geräte sollten übrigens nicht im Bad betrieben werden, da es dort zu feucht ist.
Auch ein Hometrainer muss bestimmte Voraussetzungen erfüllen:
eine zuverlässige Pulsmessung muss möglich sein (meiner Erfahrung nach geht das nur mit Brustgurt, Ohrclips und eine Pulsabnahme über Handgriffe sind nicht zuverlässig genug),
die Trittfrequenz pro Minute (d.h. wie schnell man "in die Pedale" tritt) muss angezeigt werden,
nach Trainingsende sollten Durchschnittspuls, Gesamtleistung (in kcal) und durchschnittliche Trittfrequenz berechnet und angezeigt werden,
das Treten an sich sollte möglichst "rund" laufen.
Testen Sie in Ruhe mehrere Geräte bevor Sie sich entscheiden.
Ich entschied mich für das Gerät "Stratos" der Fa. Kettler, das als Auslaufmodell relativ günstig zu kriegen war.
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Jetzt wird trainiert !
Zu aller erst sollten Sie sich über persönliche Risiken im Klaren sein. Allgemein wird für Personen, die älter als 40 Jahre sind, eine sportmedizinische Untersuchung empfohlen.
Trainingszeit: Sie brauchen etwa 45 Minuten am Tag. Bauen Sie diese Zeit in Ihren Tagesablauf dort ein, wo es am besten passt!
Als praktizierender "Momu"(= Morgenmuffel) kam eine morgendliche Stunde sowieso nie in Frage. Ich begann daher unter der Woche dann, wenn ich nach Arbeitsende zu Hause eintraf, also meist zwischen 17:00 und 18:00 Uhr. Das hat sich bewährt. Am Wochenende bin ich samstags früher dran, sonntags später.
Aufwärmübungen: Ich praktiziere ein passives Stretching der hinteren und vorderen Beinmuskulatur. Zuerst setze ich mich mit geradem Rücken gegen eine Wand und drücke die Kniekehlen ganz durch, 20 Sekunden lang. Nach fünf Sekunden Wiederholung. Anschließend beuge ich im Stehen den linken Fuß zurück bis die Ferse den Po berührt, unterstützt von der linken Hand. Ebenfalls 20 Sekunden halten, dann mit dem rechten Bein das Ganze und
noch einmal wiederholen.
Start: Damit die Pulsmessung funktioniert, müssen die Elektroden des Brustgurts mit Wasser befeuchtet werden. Als Kleidung genügt übrigens eine kurze
Sporthose. Sie sollten nicht mit einer zu hohen Belastungsstufe beginnen, sondern sich eher langsam "einfahren".
Kontrolle des Trainings: Behalten Sie während des gesamten Trainings den angezeigten Pulswert im Auge. Bei einer Trittfrequenz von
65-75 sollte ihr Puls möglichst nahe am Zielwert (= 180/190 minus Lebensalter) liegen.
Mein Zielbereich ist 135-143. Erreicht der Puls 143, reduziere ich die Trittfrequenz um 5, z. B. von 70 auf 65, bis der Puls wieder sinkt. Erreiche ich eine durchschnittliche Trittfrequenz von 68 oder mehr, erhöhe ich die Belastung ein wenig, in der Regel eine Minute mehr bei der höheren
Belastungsstufe. Wenn ich beispielsweise 10Min. mit Stufe 7 und 10 Min. mit Stufe 8 gefahren bin, könnte ich ab einer erreichten Trittfrequenz von 68 beim nächsten Mal 9 Min. Stufe 7 und 11 Min. Stufe 8 fahren, usw.
Erhöhen Sie nie Trainingsdauer und Belastung gleichzeitig, immer nur entweder das Eine oder das Andere!
Nach dem Training: Wiederholen Sie Ihre Aufwärmübungen. Sie werden feststellen, dass die Muskeln etwas besser dehnbar sind.
Dokumentieren Sie die Daten Ihres Trainings: Datum, Belastungsstufen und Zeitdauer, durchschnittlicher Puls und Trittfrequenz, Gesamtkalorienverbrauch. Manche Hometrainer messen den Pulsabfall innerhalb einer Minute nach Trainingsende und vergeben danach eine "Fitnessnote". Ihr Puls sollte innerhalb von 3 Minuten Ruhe unter 100 liegen.
Und dann ab unter die Dusche !
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Was kann erreicht werden ?
Ich begann im Oktober 1999 mit vier Minuten bei Belastungsstufe vier und steigerte mich bis Jahresende auf 20 Minuten. Danach konnte ich die Intensität immer mehr steigern.
Im Januar 2002 lagen meine typischen Trainingswerte bei 136-138 für den Durchschnittspuls und 270 kcal Gesamtleistung bei einer durchschnittlichen Trittfrequenz von 67 pro Minute. Dafür "fahre" ich 2 Minuten bei Stufe 8, 4 Minuten bei Stufe 9 und 14 Minuten bei Stufe 10.
Im Juli 2003 hielt ich 20 Minuten auf Stufe 10 durch, das sind etwa 300 kcal Gesamtleistung, bei einer Trittfrequenz von 70 bis max. 73 pro Minute.
Zur Zeit (April 2006) "fahre" ich 22 Minuten bei Stufe
10, die Trittfrequenz liegt im Durchschnitt bei 69-75, bei einer
Gesamtleistung von 320-340 kcal.
Mein Blutdruck liegt jetzt zwischen 100/60 und 115/75, diastolische Werte über 80 habe ich seit längerer Zeit nicht mehr gemessen. Der Ruhepuls ist auf 55-60 gesunken.
Ganz allgemein fühle ich mich fitund weniger anfällig für Erkältungskrankheiten. Das Training bildet für mich den idealen Übergang zwischen Berufsalltag und Freizeit. Danach bin ich nicht abgeschlagen oder müde, ganz im Gegenteil, die zweite Tageshälfte beginne ich mit neuem Schwung!
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